Und? – heften wir uns einen grellen Button „Fördern-nein-danke“ an die Brust? Die Versuchung ist groß. Ich sehe doch wie kompetent und vielfältig Kinder in einer anregenden Umgebung agieren. Brauchen sie wirklich so etwas wie „Förderung“? Die Frage ist wohl eher, was jeder von uns darunter versteht. Denken wir an die in Deutschland ausgebrochene akute „PISAitis“ – so bin ich eindeutig für den Button.
Mein „Förderprogramm“ besteht aus mehreren Komponenten: unserem gemeinsamen Beginn, dem Morgenkreis bzw. der Essensrunde. Das ‚Sitzenbleiben‘ und ‚zur-Ruhe-Kommen‘ ist für manchen schon eine Herausforderung, die meist über den Gemeinschaftsgeist bewältigt wird. Hier wird gesungen, erzählt, gegessen, doch jeder sieht sich auch persönlich wahr- und angenommen.
Zum anderen gibt es die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten: gemeinsam den Raum vorbereiten, Tiere versorgen, Gartenarbeiten, Kochen … Nennen wir es: den ‚alltagssituativen Ansatz‘ meines pädagogischen Konzepts, an dem die Kinder je nach Interessenslage teilnehmen können.
Außerdem begleite ich die Kinder nach der Marte Meo Methode „Folgen und benennen“, bei der sie nicht nur Worte für ihr Tun und Fühlen erhalten, sondern ihnen für diese Momente meine ganze Zuwendung und Aufmerksamkeit gehört. Diese Resonanz lässt sie an sich selber und dem Gegenüber wachsen.